Skatblatt Spielkarten sind bedruckte rechteckige Kartonstücke in handlichem Format, oft etwa 6 x 9 cm, die auf der Vorderseite mit Bildern, Wertangaben und Symbolen bedruckt sind und auf der Rückseite ein einheitliches Motiv aufweisen, so dass der Wert der umgedrehten Karte nicht erkennbar ist.

Das Motiv der Vorderseite ist häufig punktsymmetrisch, damit die Karten auch „auf dem Kopf stehend“ lesbar sind.

Geschichte der Spielkarten

Ihren Ursprung haben Spielkarten in Ostasien - die frühesten Spielkarten sind in Korea und China des 12. Jahrhunderts nachweisbar. In Indien spielte man mit runden Karten und in China mit mehr länglichen, schmalen Streifen.

Wie das Kartenspiel nach Europa kam, ist nicht ganz sichert. Es gibt die Vermutung, dass es aus dem Orient von den Arabern oder Ägyptern importiert wurde.
Gesichert ist, dass 1370 das Wort naipes (spanisch: Spielkarten) in einem spanischen Reimbuch auftaucht. Ab 1377 werden Spielkartendokumente häufig – vor allem wegen eines Spielkartenverbotes.
Nachweislich wurde in Italien bereits in den 1370er Jahren mit Karten gespielt, die zu jener Zeit handbemalt waren.
Die rapide Ausbreitung des Kartenspiels und seine Verbindung mit Geldeinsätzen – die damit einhergehende Zunahme von Spielschulden rief städtische Obrigkeiten hervor, die oft mit einschränkenden Spielordnungen und auch Verboten reagierte.

Das älteste erhaltene europäische Spiel (datiert auf 1427–1431) stammt aus Stuttgart und zeigt Jagdszenen der Hofgesellschaft.
Eine schnellere Verbreitung gelang beim breiten Publikum, als Karten durch Holzschnitttechnik vervielfältigt werden konnten und in Serien damit auch preiswert in der Herstellung wurden. Die Produktion von Spielkarten ist wahrscheinlich der Beginn der Entwicklung des Holzschnittes.
Das so genannte Hofämterspiel, das um 1450 entstand, ist das älteste, gedruckte und nachträglich kolorierte Kartenspiel, das bis heute erhalten geblieben ist. Aufgrund seiner Symbolik geht man davon aus, dass es aus dem höfischen Umfeld entstanden ist.
In Italien entwickelten sich sogenannte Trionfi-Karten, die sich in einigen Entwicklungsstufen zum Tarot- (franz.), Tarock- (deutsch) oder Tarocchi-Spiel (ital.) weiterentwickelten.
Der Begriff der Trionfi führte zum deutschen Begriff „trumpfen“, der immer noch im Kartenspiel geläufig ist.

Im Laufe der Zeit entstanden lokale Farbzeichensysteme in Europa: darunter das nach und nach an Dominanz gewinnende französische System mit Herz, Karo, Pik und Treff, das deutsche mit Herz, Blatt, Eicheln und Schellen und das spanisch/italienische mit Münzen, Stäben, Schwertern und Kelchen.

In Deutschland wurden die Produktionsverfahren vereinfacht, wodurch die Spielkarten zum Exportgut wurden.
Lyon entwickelte ab ca. 1480/1510 eine zentrale Rolle in der Kartenspielproduktion und ließ Kartenspiele zu seinem Exportschlager werden – das Resultat war eine Dominanz des französischen Farbsystems, die immer noch vorherrscht.
Spielkarten erhielten cœur (Herz), pique (Lanze), trèfle (Kleeblatt) und carreau (Quadrat).

Ab dem 16. Jahrhundert wurden Kartenspiele in den Spielsalons gesellschaftlicher Kreise gepflegt. Reine Glücksspiele (Poker, Blackjack, etc.), mit Spielkarten wurden jedoch staatlich verboten und nur noch unter staatlicher Aufsicht in Spielkasinos zugelassen.

Heute übliche Spielkarten dürften sich von dem 4 x 13 - Blatt mit 52 Karten ableiten, das schon dem Johannes von Rheinfelden 1377 bekannt war, ein Blatt 10 Zahlkarten und 3 Hofkarten. Üblich war eine Hofkartenkonstruktion mit 3 männlichen Figuren (König und 2 Marschällen), aber auch Damen waren Johannes schon bekannt. In diesem System hat jede Karte einen Zahlenwert und eine von 4 Farben. Somit ergeben sich im vollständigen Blatt die Zahlenwerte 1 (= Ass), 2, …, 10 und den drei Hofkarten 13 Karten pro Farbe, also insgesamt 52 Karten pro Spielsatz, auch Blatt genannt. Der Name Ass leitet sich vom altfranzösischen as (eine Einheit) ab.

Kartenblätter

Im deutschsprachigen Raum sind mehrere verschiedene Typen in Gebrauch, in Deutschland und Österreich das Fränkische, das Altenburger, das Bayrische und das französische Blatt; in Österreich kommt noch das Tarockblatt hinzu; in der Schweiz sind hingegen das französische und das als "deutsches Blatt" bezeichnete Schweizer Blatt üblich.

SkatblattFranzösisches Blatt

Das Kartensymbol der Farbe Kreuz ist ein Kleeblatt. Der französische Originalname dafür ist trèfle für Klee. In Anlehnung daran wird die Farbe in Österreich als Treff bezeichnet. Die Farbe Pik wird im Rheinland umgangssprachlich "Schippe" in den deutschsprachigen Regionen der Schweiz und in manchen Regionen Süddeutschlands Schaufel (Schuufle) genannt und die Farbe Karo nennt man hier Ecken (Egge). Die Kartenwerte reichen von 1 (Ass) bis 10 und setzen sich dann mit den Hofkarten Bube, Dame und König fort. Das ergibt insgesamt 52 Karten.
Für manche Spiele (Rommé, Canasta) werden diese noch um ein bis drei Joker erweitert.

Spielkartenpakete (Blätter) gibt es im Handel in folgenden gängigen Zusammenstellungen:

- Skat:
32 Blatt, Kartenwerte 7…10, Bube, Dame, König, Ass.

- Rommé - Bridge - Canasta:
2 x 52 Blatt + 6 Joker = 110 Blatt. Jedes einzelne Blatt mit 55 Karten (52 Blatt + 3 Joker) hat eine andersfarbige Rückseite. Mit diesem Blatt können alle gängigen Kartenspiele, die keine speziellen für das Spiel entwickelten Karten verwenden, gespielt werden. Nach Bedarf werden nicht benötigte Karten aus dem Blatt entfernt.

- Patience: entspricht Rommé - Bridge - Canasta mit unterschiedlichen Farben der beiden enthaltenen Blätter à 55 Karten. Die Karten sind jedoch um fast die Hälfte kleiner als übliche Spielkarten mit französischem Blatt, um auch bei begrenztem Platzangebot Patiencen legen zu können.

- Doppelkopf: 2 x 24 Blatt = 48 Blatt, Kartenwerte 9, 10, Bube, Dame, König, Ass, wobei jede Karte doppelt vorhanden ist. Gelegentlich liegt dem Blatt noch ein Joker bei.

- Poker, Whist oder Bridge: 52 Blatt. Gelegentlich liegen dem Blatt noch drei Joker bei, womit zwei dieser Blätter zu einem Rommé - Bridge - Canasta-Blatt kombiniert werden können.

Poker Spielkarten

Höherwertige Blätter sind im originalverpackten Zustand in eine Klarsichtfolie eingeschweißt. Dieser Umstand wird von Kartenspielern häufig genutzt, um den Mitspielern anzuzeigen, dass die Partie mit einem neuen, nicht gezinkten Blatt gespielt wird.

In der Schweiz und in Nordamerika findet man auch eine – allerdings weniger gebräuchliche – Variante des französischen Blattes, bei welcher die vier Symbole (Farben) alle unterschiedlich gefärbt sind: Die Kreuz-Karten sind olivgrün (statt schwarz) und die Karo-Karten sind in hellblau (statt rot). Diese Spielkartenfarben sind auch beim Poker praktisch, da es verhindert, dass Karo und Herz bzw. Pik und Kreuz verwechselt werden.

Symbolik der Bildkarten

Die Bildkarten Bube, Dame und König stellen verschiedene historische oder mythologische Personen dar:

- Kreuz-König: Alexander der Große
- Pik-König: David
- Herz-König: Karl der Große
- Karo-König: Julius Caesar
- Kreuz-Dame: Argine, ein Anagramm aus regina (lat. Königin), dies oft für Maria (Mutter Jesu)
- Pik-Dame: Pallas Athene (griechische Göttin der Weisheit)
- Herz-Dame: Judit (biblisches Ideal der Frömmigkeit)
- Karo-Dame: Rachel (biblische Figur als Ideal der Schönheit)
- Kreuz-Bube: Lancelot, der Ritter aus der Artussage
- Pik-Bube: Hogier, ein Vetter Karls des Großen
- Herz-Bube: La Hire, ein Soldat an der Seite von Jeanne D’Arc
- Karo-Bube: Hektor von Troja oder Roland, ein Paladin Karls des Großen

Anglo-amerikanisches Blatt

Dieses Blatt entspricht in den Farben und Werten dem französischen Blatt. Die Bilder und das zumeist als Schmuckbild gestaltete Pik-Ass unterscheidet sich jedoch im Design vom französischen Blatt. Die Damen tragen den Buchstaben Q für Queen und die Buben den Buchstaben J für Jack.
Eine Sonderform des anglo-amerikanischen Blattes ist die Poker-Karte; Poker-Karten sind gleich lang aber etwas breiter als Karten im Standard-Format (sog. Bridge-Size).
Für Black Jack und bestimmte Poker-Varianten werden gerne Karten mit sehr großen Indizes (Large Index) benutzt.

Deutsches Blatt

Spielkarten deutsches Blatt

Das Deutsche Blatt kennt die Farben Eichel (Eckern), Grün (Gras, Pik, Blatt, Laub, Schippen), Herz und Schellen:
In den meisten heute gebräuchlichen Varianten reichen die Kartenwerte von 6 bis 10 sowie Unter (Bauer), Ober (Dame), König und Daus. Das Daus wird häufig als Ass ausgeführt, allerdings leitet sich der Name Daus von franz. deux oder lat. duo ab: Das Daus war nämlich ursprünglich die Zwei und nicht die Eins. Die Karten mit dem Wert 6 kommen nur in wenigen Spielen zum Einsatz. In manchen Spielen kommt dazu der Weli als Joker. Der Ober leitet sich vermutlich vom Ritter des Tarot-Blattes ab.
Das Deutsche Blatt zerfällt in viele regionale Ausführungen, die sich in unterschiedlichen Details der Farbsymbole und speziell in den Zeichnungen der Hofkarten. Es gibt z.B. altdeutsches, schweizerdeutsches, bayerisches, fränkisches, sächsisches, Salzburger oder badisches Blatt.

Ungarisches/Mitteleuropäisches/Doppeldeutsches Blatt

In Österreich, Ungarn, der Slowakei, Slowenien, Kroatien und Teilen Tschechiens ist ein Blatt in Verwendung, das dieselben Farben wie das Bayerische Blatt verwendet, die jedoch mit Persönlichkeiten aus der Wilhelm-Tell-Sage bebildert ist.
Unter, Ober und Daus jeder Farbe zeigen jeweils eine bestimmte Person aus Friedrich Schillers Drama Wilhelm Tell oder eine Jahreszeit (Daus). Diese sind:

Altenburger Blatt

Das Altenburger Blatt ist vergleichbar mit dem Deutschen Blatt. Es besteht allerdings aus genau 32 Karten. Die Kartenwerte reichen von 7 bis 10, sowie Unter, Ober, König und Ass. Die Farbwerte sind mit dem Deutschen Blatt identisch, deren Gestaltung unterscheidet sich nur geringfügig.

Bayerisches Blatt

Spielkarten bayerisches Bild

Das Bayerische Bild entwickelt sich ab ca. 1650 in verschiedene Typen. In allen Varianten kämpfen die Ober und Unter, wobei sie vom Gras-Ober und Unter mit Trommel und Pfeife begleitet werden. Bayerische Karten haben in etwa ein Seitenverhältnis von 2:1. Im früher üblichen Einfach-Bild wurde dies vor allem auf den Zahlenkarten für verschiedene bildliche Darstellungen genutzt. Die einzigen bildlichen Darstellungen finden sich nur auf den Dausen

Fränkisches Blatt

Das Fränkische Blatt besteht aus 36 Karten: Eichel, Grün, Herz und Schell jeweils als Ass, König, Ober, Unter, 10, 9, 8, 7 und 6. Es unterscheidet sich im Design vom bayerischen Blatt. Es entstand nach 1840 aus dem Münchner Typ des Bayerischen Bilds.

Skatblatt, französisches Bild mit deutschen Farben

Das französische Blatt mit deutschen Farben ist das offizielle Turnierblatt der Internationalen Skatordnung für Skat. Es handelt sich hierbei um ein Blatt, das die französische Symbolik verwendet. Die Symbole sind jedoch nicht, wie üblich Schwarz und Rot sondern Schwarz, Grün, Rot und Gelb (Vierfarbenblatt).
Diese Variante ist nach der Wiedervereinigung Deutschlands entstanden, da in Westdeutschland und im Norden Ostdeutschlands das französische Blatt gebräuchlich war, im Süden Ostdeutschlands jedoch das Altenburger Blatt. Um beide Spielerverbände zu vereinen, einigte man sich 1990 auf dem 25. Skatkongress auf diesen Kompromiss.

Tarockblatt

Das heute gebräuchliche Tarockblatt kennt dieselben Farben wie das Französische Blatt: Herz, Karo, Pik und Kreuz. Als Kartenwerte werden verwendet: 7 bis 10, Bube/Page, Ritter/Reiter, Dame, König. In manchen Varianten werden bei den roten Farben Herz und Karo als Zahlenkarten auch die Werte 4, 3, 2 und 1 verwendet. Dazu kommen die "Tarock", das sind Bildkarten mit fortlaufender Nummerierung von I(Pagat) bis XXI (Mond). Insgesamt ergibt das ein Blatt von 54 Karten. Bei den meisten Spielvarianten des Spieles Tarock haben diese Karten die Funktion der Trumpffarbe; der Sküs (Mond) sticht auch alle anderen Tarock.
Auch beim Tarockblatt gibt es viele regionale Ausführungen, die sich in der Gestaltung der Hofkarten und den Abbildungen auf den Tarockkarten unterscheiden.

Das italienisch-spanische Blatt

 Siciliane Spielkarten

Die Kartenwerte reichen von Asso/Ass (Eins) bis 7 bzw. bis 9 und setzen sich dann mit den Bildkarten Fante/Sota (Bube, Soldat), Cavallo/Caballo (Reiter) und Re/Rey (König) fort. Obwohl die Bildkarten mit der Zahl 10 beginnen, werden die Karten 8 bis 9 kaum verwendet, sodass es Pakete zu 40 statt 48 Blatt gibt.
Eine Variante der italienisch-spanischen Karte ist die Trappolierkarte (nach dem Kartenspiel Trappola), diese war insbesondere in Schlesien verbreitet, sodass sie auch Schlesische Spielkarten genannt werden. Der König wird nach dem Italienischen Re dabei „das Reh“ genannt; die Zahlkarten sind Ass, Zwei, Sieben, Acht, Neun und Zehn, also insgesamt 36 Blatt.
Die Farben des italienisch-spanischen Blattes finden sich auch auf den zum Wahrsagen verwendeten Tarotkarten.

Andere Spielkarten

Neben den hier beschriebenen klassischen Spielkarten gibt es zahlreiche Spielkarten, mit besonderen Motiven wie Autos, Motorrädern oder Flugzeugen, Frage/Antwort-Spiele oder Karten, die als Ereignis- und Wertkarte Bestandteil eines komplexeren Brett- oder Kartenspiels sind. Weiterhin existieren Kartenspiele wie beispielsweise das weit verbreitete Uno, die zwar an herkömmliche Kartenspiele wie Mau-Mau angelehnt sind, jedoch mit speziellen Karten gespielt werden.
Daneben gibt es auch noch sogenannte Orakel- oder Wahrsagekarten, die zum Zwecke der Vorhersage der Zukunft eingesetzt werden.

Kartenspiele

Ein Kartenspiel ist ein Spiel, bei dem Spielkarten der wesentliche Bestandteil des Spielmaterials sind. Die große Vielzahl unterschiedlicher Kartenspiele ergibt sich aus unterschiedlichen Kombinationen oft grundsätzlich ähnlicher Kartenspielregeln, aus unterschiedlichen Spielzielen und der Verwendung unterschiedlicher Spielkarten. Übersichten zu diesen Kartenspielen sind oft an einem dieser Kriterien ausgerichtet oder aber an der Herkunft (Region) des Spieles.
Unabhängig von den individuellen Regeln der einzelnen Spiele gibt es eine Reihe Eigenschaften, die alle Kartenspiele gemeinsam haben.
So gibt es ein – zumindest bei sehr formalem Spiel – angewendetes Verfahren zum Auslosen der Sitzplätze bzw. Partnerschaften, dieses wird auch angewendet, um festzustellen, wer als erster gibt.
Vor jedem einzelnen Spiel müssen die Karten gemischt und abgehoben werden. Gegeben wird grundsätzlich einzeln, wobei sich der Geber als letzter bedient.
Die Spieler dürfen erst dann ihre Karten aufnehmen, wenn das Geben abgeschlossen ist. Die Karten werden in der Regel verdeckt gehalten, so dass jeder Mitspieler nur seine eigenen Karten kennt.
Die Reihenfolge der Spieler wird bei den einzelnen Spielen sehr unterschiedlich gehandhabt. Heute wird mehrheitlich im Uhrzeigersinn gespielt; vor allem ältere Spiele und Spiele italienisch-spanischen Ursprungs werden jedoch gegen den Uhrzeiger gespielt, etwa Tarock oder Baccara.
Wenn die individuellen Regeln nichts anderes sagen, so beginnt bei einem im Uhrzeigersinn gespielten Spiel der Spieler zur Linken des Gebers (sogenannte Vorhand) – das gilt aber z.B. nicht für Bridge, wo der Geber das Gebot eröffnet.

Arten des Kartenspiels

Ablegespiele

Ziel dieser Spiele ist in der Regel das schnellstmöglichte Ablegen aller Handkarten. Die bekanntesten sind wohl Mau-Mau, Rommé und Schwarzer Peter. Die Werte der Karten können Einfluss auf den Spielverlauf haben, sind für die Ermittlung des Siegers in der Regel aber ohne Bedeutung. Weitere Beispiele: Elfer Raus, Ligretto, Uno, Skip-Bo, etc.

Stichspiele

Bei Stichspielen ist das Ziel, möglichst viele Stiche zu sammeln. Das weltweit am meisten verbreitete Stichspiel ist Bridge und seine Variationen. Die Kartenwerte ermitteln zwar den Gewinner eines Stichs. Doch wird der Sieger einer Runde nur über die von ihm erzielte Stichanzahl ermittelt. Häufig werden mehrere Runden gespielt. Weitere Beispiele: Briscola, Écarté, L'Hombre, Brandeln, Truco ,etc.
Teilweise entscheidet auch eine genaue Vorhersage des Spielgeschehens über den Sieg. So ist die Ansage der gesammelten Stiche bei folgenden Spielen wichtig: Jass (beim Differenzler), Rage, Skat (beim Nullspiel), Solo Whist, Stiche-Raten, Wizard.

Augenspiele

Bei Augenspielen ist das Ziel, möglichst viele Kartenpunkte zu sammeln. Dies geschieht häufig auch durch Stiche, deren erreichte Anzahl hier aber unerheblich ist. Wichtige Vertreter im deutschsprachigen Raum sind Doppelkopf, Schafkopf und Skat (beim Farbspiel oder Grand); auch Tarock (es wird in vielen regionalen Varianten gespielt) gehört zu den Augenspielen. Weitere Beispiele: Jass, Tapp, Tarock-Varianten wie Französisches Tarock, Königrufen, Bauernschnapsen, Brixentaler Bauerntarock, Bézique, etc.
Eine andere Art von Spiel-Varianten verlangt, möglichst wenig Stiche oder Kartenpunkte zu sammeln: Skat (beim Ramsch), Hearts, Jass (bei der Misère).

Sammelspiele

Hierbei ist das Sammeln möglichst vieler Karten oder Kartenkombinationen ein entscheidendes Spielkriterium, wie zum Beispiel in Canasta, Leben und Tod und dem Quartett-Spiel.

Raubspiele

Bei Raubspielen werden offene Karten mit Handkarten „erbeutet“. Beispiele sind Casino und Hurrikan.

Wettspiele

Baccara und Macao, Bieten, Black Jack und Siebzehn und vier, Poker mit seinen Varianten Draw Poker, Five Card Stud und Seven Card Stud, Texas Hold'em und Omaha, Pai Gow Poker, weiters die Bankhalterspiele Tropical Stud und Easy Poker, sowie die Poker-Vorläufer Bouillotte (Brelan), Brag und Poch, und das verwandte Einundvierzig (Färbeln)

Anlegespiele

Ziel ist es hier möglichst viele Karten nach einem festen Schema anzulegen: Fan Tan, Herzeln (bei der Legerunde), Patiencen, etc.

Sonstige

Eine Einteilung kann, sobald unterschiedlichste Zusatzregeln zum Einsatz kommen, nicht immer eindeutig sein. Folgende Spiele lassen sich nicht eindeutig einem Typ zuordnen: Binokel, Brag, Cribbage, Jass, Piquet, Poch, Quodlibet, Schwimmen, Scopa (gemischtes Abrechnungssystem), Trappola.

Spiele mit eigenem Blatt

Neben den Spielen mit klassischen Blättern gibt es heute auch viele Spiele mit speziellen Karten. Gelegentlich überschreiten sich die Grenze zum Brettspiel, wenn die Spielkarten als eine Art Spielbrett benutzt werden. Im Gegensatz zu den traditionellen Spielen sind die Karten der Verlagsausgabe und die Spielregeln von einem Spieleautor durch das Urheberrecht geschützt. Beispiele: Autoquartett (verschiedene Hersteller), Uno (Mattel), Die Siedler von Catan: Das Kartenspiel (Kosmos Spiele-Galerie), Halli Galli, 11er Raus, etc.

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